Zeolith: Ein Geschenk aus den Tiefen der Erde
Als in der grauen Vorzeit heiße Lavaasche bei Vulkanausbrüchen auf den feuchten Boden oder ins Meer gesunken ist, hat sie sich mit dem erhitzten Wasser verbunden. Aus diesem erzwungenen Zusammenschluss sind zahlreiche Mineralien hervorgegangen, darunter auch Zeolith. Unser Zeolith enthält mit 93% zu einem sehr großen Teil das vulkanische Klinoptilolith, welches eine enorme Oberflächenvergrößerung aufweist. Dadurch ist das Pulver ein hervorragendes Bindemittel.
Was ist Zeolith?
Sein bereits 1756 geprägte Name setzt sich aus dem Griechischen zéo für „sieden“ und lithos für „Stein“. Das von dem schwedischen Mineralogen Axel Fredrik erfundene Kunstwort beschreibt das „aufbrausende“ Verhalten des Minerals in Verbindung mit der Erwärmung: Erhitzt man Zeolith mit dem Lötrohr, wird das im Inneren gebundene Wasser sehr dynamisch freisetzt und das Mineral zum „siedenden Stein“.
Der Held der Gesteine: Klinoptilolith Zeolith
Von dem vulkanischen Gestein kommen in der Natur etwa 60 Arten vor, die nach ihrem Aufbau in drei Varianten eingeteilt werden:
Blätterzeolithe (schuppig)
Faserzeolithe (faserig)
Würfelzeolithe (kristallin)
Zu den letzteren gehört auch das Klinoptilolith, das als einzige der vielen Zeolith-Formen für den menschlichen Organismus relevant ist. Sein inneres Gerüst besteht aus mikroskopisch kleinen Hohlräumen, Käfigen und Kanälen. Dank dieser einzigartigen mikroporösen Struktur kann ein Gramm Zeolith eine Oberfläche von über 1.000 m² aufweisen.
Unterschiede zwischen Zeolith oder Bentonit
Kommt Zeolith zur Sprache, wird oft auch Bentonit genannt. Doch trotz zahlreicher Gemeinsamkeiten, sind beide Mineralien unabhängige Akteure. Zeolith hat eine kristallene Struktur, Bentonit ist dagegen schichtartig aufgebaut. Kommt Bentonit in Kontakt mit Wasser, bildet die Tonerde einen schleimartigen Film, der bei Klinoptilolith wiederum nicht entsteht. Bentonit ist auch etwas größenwahnsinnig und kann sein Volumen um das zehn- bis zwölffache vergrößern. Zeolith bläht sich kaum auf, sondern bleibt in sich gedrungen.
Klinoptilolith besteht hauptsächlich aus Silizium- und Aluminiumatomen, die von Sauerstoffatomen zusammengehalten werden. Betrachtet man seine außergewöhnlichen Bindungseigenschaften, könnte man Zeolith getrost als eins der beziehungsfähigsten und anziehendsten Minerale nennen, die unseren Planeten je bereichert haben. In der Praxis fungiert Zeolith-Pulver wie ein Schwamm: Im trockenen Zustand nimmt es viel Feuchtigkeit zusammen mit anderen Substanzen, wie Giften oder Schadstoffen auf und speichert sie in den hohlen Zwischenräumen. Die dort eingelagerten Kationen und Wassermoleküle können Ionen austauschen und Stoffe auf- und abgeben.
Schwammige Struktur
Einen Durchbruch auf der internationalen Bühne feierte das Tuffgestein bei den nicht so erfreulichen Ereignissen: Er kam bei den Reaktorunfällen in Tschernobyl und Fukushima zum Einsatz und verhinderte dank seiner außergewöhnlichen Bindefähigkeit die massive Ausbreitung von radioaktiven Substanzen.